Recycling-Papier trägt dazu bei, die biologische Vielfalt zu erhalten. Durch die Herstellung aus 100 Prozent Altpapier können Wälder spürbar entlastet werden, die einen natürlichen Lebensraum für verschiedene Arten bieten.

Papier ist gut für die Kreislaufwirtschaft. Es kann weitaus häufiger recycelt werden, als jahrelang angenommen wurde. Das zeigt eine Studie der TU Darmstadt von 2018.

Recycling-Papier ist in vielen Unternehmen bereits Chefsache!
Mehr als 100 CEOs namhafter Unternehmen bekennen Farbe für Recyclingpapier – CEOs bekennen Farbe
Der Film „Recycling-Papier – Wer hat denn das genehmigt?“ zeigt, dass Recyclingpapier nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch gut für’s Image ist.
Mehr Argumente für Recycling-Papier bietet die Initiative Pro Recycling-Papier
 
Das Österreichische Umweltzeichen
Bei Schreib-, Kopier, EDV- und Druckpapier stammen die Faserstoffe zur Gänze aus Altpapier, 60 Prozent davon aus unteren und mittleren Sorten, was dazu beiträgt, dass auch mindere Papierqualitäten wiederverwertet werden.
 
Warum das Thema so wichtig ist
Es wird mehr Papier verbraucht, als sozial und ökologisch nachhaltig hergestellt werden kann.
Durch die Papierproduktion werden weltweit in zunehmendem Maße Wälder geschädigt oder ganz zerstört, großräumig auch andere Ökosysteme belastet, die Artenvielfalt reduziert und Menschenrechte verletzt.
Für jedes Frischfaserpapier („holzfrei“) wird Zellstoff aus Holz benötigt – neben der Abholzung naturnaher Wälder werden hierfür teilweise auch schnell wachsende Plantagen genutzt. Diese Monokulturen verringern die Biodiversität und sind anfälliger für Waldbrände.

Wer Papier nutzt, sollte wissen, woraus Papier besteht, wo der Papierrohstoff  Zellulose herkommt und unter welchen Bedingungen diese Zellulose produziert wird. Doch genau diese Information fehlt in der Regel bei Papier. Holz und Zellstoff stammen aus den unterschiedlichsten globalen Quellen, so auch die daraus hergestellten Papierprodukte.
 
Biodiversität schwindet
Jährlich   werden   rund   13   Millionen   Hektar  Wald  zerstört  –  etwa  dreimal  die  Fläche  der  Schweiz.  4  Millionen  Hektar davon sind Urwälder. Insgesamt existieren  weltweit  noch  4  Milliarden  Hektar  Wald,  zur  Hälfte  handelt  es  sich  um  bewirtschaftete  Wälder,  zu  über  einem  Drittel um Urwälder. (FAO Global Forest Ressources Assessment 2010)
 
Klimaneutral?
Es  ist  äußerst  schwierig, die CO2-Belastung  durch den Waldverlust als exakten Wert anzugeben. Die CO2-Speicherkapazität hängt von Faktoren wie der jeweiligen Klimazone, dem  Waldtyp  und  den  Baumarten ab. Entscheidend ist  zudem, was auf der abgeholzten Fläche nachwächst. Bislang  gibt es für die Berechnung keine verlässliche Methodik  und  Datengrundlage. Zudem werden bei der rein technischen Ökobilanzierung weder der Verlust an Biodiversität noch die sozialen Auswirkungen durch Waldumwandlung und die Ausweitung von Plantagen berücksichtigt.
 
Die Nutzung  von  Holz  nicht  klimaneutral ist.
Bislang kommen rein technische Ökobilanzierungen zu dem Ergebnis, dass Primärfaserpapier  beim  CO2-Wert  nur  wenig  schlechter abschneidet als Recycling-Papier. Denn das eingesetzte Holz wird als nachwachsender Rohstoff und somit als  «klimaneutral» gewertet. Da bei der Zellstoffherstellung die benötigte Energie aus der Verbrennung der herausgelösten  Holzbestandteile Lignin und Hemicellulose stammt, kommt sie zumeist ohne fossile Energieträger und deren hohe CO2-Emissionen aus. Bei dieser Betrachtung bleiben allerdings wichtige Aspekte unberücksichtigt:
•  Die Umwandlung von Primärwäldern in aufgeforstete Wirtschafts­wälder setzt nicht nur CO2 frei, sondern reduziert langfristig die Fähigkeit von Wäldern, CO2 zu speichern.
•  Die Bewirtschaftung von Wald benötigt Energie beispielsweise für den Wegebau, Durchforstungen und Transporte. Dies gilt in noch stärkerem Maß für die Holzgewinnung in Plantagen aufgrund der notwendigen Bodenbearbeitung und Bewässerung. Auch die Produktion von Dünger und Pflanzenschutzmitteln ist energieintensiv.
•  Der aktuelle Waldverlust beschleunigt den Klimawandel zu  einem Zeitpunkt, wo die schlimmsten Konsequenzen noch  eingedämmt  werden  könnten. Dafür dürfte es zu spät sein, wenn Wälder erst im Laufe von mehreren Jahrzehnten nachwachsen.
 
Die Publikation Papier – Wald und Klima schützen von Forum Ökologie & Papier bietet weiterführende Informationen.

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